24.06.2024
Mit der Zeitmaschine ins Weltall
Helmut Hornung

Im Gründungsjahr des Aktionskreises für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V. 1972 lief im ZDF erstmalig die US-amerikanische Science-Fiction-Serie „Star Trek“, hierzulande besser bekannt als „Raumschiff Enterprise“. Im Vorspann dieses bis heute erfolgreichsten Science-Fiction-Franchise der Welt heißt es: „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“ Zwar sind wir somit noch 176 Jahre vor Raumschiff Enterprise, Captain Kirk, Mr. Spock und Dr. McCoy, aber eine ähnlich spannende Vortragsreise unternahmen 70 anwesende Mitglieder zusammen an Bord. Reisetag war der 24. Juni 2024, Start der Konferenzsaal im Bayerischen Landtag und unser Reiseführer Referent Helmut Hornung aus Weilheim.
Helmut Hornung fasste seinen Vortrag über aktuelle Erkenntnisse der Astronomie wie folgt zusammen: „Mit mir reist das Publikum an Bord der Zeitmaschine Intergalaxos zu Sonne, Mond und Planeten, taucht ein in die Milchstraße mit ihren Myriaden von Sternen, fliegt vorbei an bizarren Gas- und Staubwolken und begegnet explodierenden Sonnen und schwarzen Löchern. Schließlich führt der Trip in die Unendlichkeit zu fernen Galaxien an den Grenzen von Raum und Zeit – Milliarden Jahre zurück in die Vergangenheit, als das All mit dem Urknall auf die Welt kam. Am Ende landen alle wieder wohl behütet auf der Erde."
Helmut Hornung, Jahrgang 1959, war nach Beendigung seines Studiums der Anglistik und Germanistik erst Volontär und danach zehn Jahre Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Im Jahr 2000 wechselte er zur Pressestelle der Max-Planck-Gesellschaft und arbeitete bis 2022 als Chefredakteur des Wissenschaftsmagazins MaxPlanckForschung. Im Ruhestand ist er als freier Autor für diverse Medien tätig. Seit Anfang der 1980er-Jahre pflegt er seine Spezialgebiete Astronomie und Raumfahrt. Zu diesen Themen verfasste er bisher weit mehr als tausend Artikel für Zeitungen und Zeitschriften und hielt hunderte Vorträge an Schulen, Volkshochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Er hat bisher fünf Sachbücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben und wurde u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Seit 1985 ist Hornung Mitglied der renommierten Astronomischen Gesellschaft.
Vorsitzender Tobias Kurzmaier resümierte: "Schon oft habe ich an dieser Stelle von einer "Sternstunde" für unseren Aktionskreis und seine Mitglieder gesprochen, noch nie aber hat dieses lobende Wort semantisch so gut gepasst wie heute. Hornungs Vortrag war fantastisch und das in vielerlei Hinsicht, weil man einige der beeindruckenden Fakten und Zahlen als Mensch gar nicht fassen bzw. begreifen kann wie z.B., dass die Sonne 1,5 Millionen Mal so groß ist wie die Erde oder, dass auf der Oberfläche der Sonne 6000 Grad Celsius herrschen und in ihrem Inneren 15 Millionen Grad Celsius oder, dass das Universum 13,8 Milliarden Jahre alt ist oder, dass die Erde in ca. fünf Milliarden Jahren als "Weißer Zwerg" enden wird... Am Nachvollziehbarsten war Hornungs schöner Satz "Sterne sind auch nur Menschen. Sie werden geboren und sterben wie wir Menschen."
Trotz sommerlicher Temperaturen und parallel stattfindender Fußball-Europameisterschaft der Herren glänzte der AKWPW mit einem gut besuchten Konferenzsaal.
v.l.n.r.: Hans Fritz (Beirat), Hans-Georg Augustinowski (Schatzmeister), Helmut Hornung, Tobias Kurzmaier (Vorsitzender), Gabriele Appel (Beirat), Lothar Gschwenter (Beirat)