Mit Günter Nooke, dem persönlichen Afrika-Beauftragten der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel konnte Tobias Kurzmaier, Vorsitzender des Aktionskreises für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, einen höchst interessanten Referenten im Bayerischen Landtag begrüßen. Mit rund 100 Besuchern war der Konferenzsaal bestens gefüllt.

Der enge und langjährige Merkel-Vertraute sprach zum Thema "Europa und Afrika: Chancen und Grenzen einer schwierigen Beziehung“. Wenn die Prognose der Vereinten Nationen zutrifft, werden 2035 fast neun Milliarden Menschen auf der Erde leben – 1,5 Milliarden mehr als heute. Den größten Zuwachs wird es in Afrika geben. Dort leben aktuell schon rund 1,2 Milliarden Menschen in 54 Staaten mit 2000 Ethnien und Sprachen. Um die rasant wachsende Bevölkerung in Lohn und Brot zu bringen, braucht Afrika künftig 20 Millionen neue Jobs - pro Jahr. Günter Nooke bezeichnete Europa und Afrika als gemeinsame Weggefährten. Dem Kanzlerin-Berater zufolge wird dringend ein Marshallplan mit und nicht für Afrika benötigt. Da die Migration auch weiterhin ansteigen wird, forderte Nooke von Europa mehr echtes Interesse an Afrika. "Wir werden einen langen Atem haben müssen." Nooke verwies auf den wichtigen Afrika-EU-Gipfel Ende November in Abidjan (Elfenbeinküste). Dort werden die Weichen für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa gestellt.

"Wir sollten in Europa Afrika gegenüber mehr Demut, mehr echtes Interesse und mehr Ehrlichkeit zeigen, aber die Afrikaner müssen auch endlich mal zu ihren gemachten Zusagen stehen. Das müssen wir stärker von ihnen einfordern." (Günter Nooke)

v.l.n.r.: Wolfgang Schichtel (Beirat), Gabriele Appel (Beirat), Hermann Harbeck (Beirat), Hans Fritz (Beirat), Christina Ludwig (Beirat), Tobias Kurzmaier (Vorsitzender), Günter Nooke, Hans-Georg Augustinowski (Schatzmeister), Helmut Six (Beirat)