13. Februar 2025
MSC 2025
Mit schwerem Herzen eröffnete Vorsitzender Tobias Kurzmaier am 13.02.25 die
traditionelle AKWPW-Veranstaltung am Vorabend der Münchner
Sicherheitskonferenz (MSC), die heuer erneut in der Bibliothek des
Literaturhauses in München stattfand. Wenige Stunden vor der Veranstaltung
wurde in München ein islamistisch motivierter Anschlag verübt, bei dem zwei
Menschen zu Tode kamen (eine Mutter und ihr zweijähriges Kind) sowie
zahlreiche weitere verletzt wurden. Als gebürtiger Münchner sprach Tobias
Kurzmaier von "ganz schweren Stunden für München". Wie in den Vorjahren
teilte sich auch diesmal die Veranstaltung wieder in drei Teile auf:
Vortrag, Panel und Eröffnungskonzert der MSC. Als Ehrengast für den Vortrag
hatte der AKWPW den ehemaligen Bundeskanzler der Republik Österreich Karl
Nehammer gewinnen können.
Bundeskanzler a.D. Karl Nehammer, der erst vor wenigen Wochen von seinem Amt
zurückgetreten war, schilderte in seinen Ausführungen die aktuelle
politische Situation in unserem Nachbarland und den Verlauf der bisher
gescheiterten Koalitionsverhandlungen. Sein Vortrag geriet zu einem teils
flammenden Appell mit prägnanten Forderungen an die Zivilgesellschaft. Sein
Vierklang lautete: "Mut aufbringen. Verantwortung übernehmen. Haltung
zeigen. Fehler eingestehen." Nehammer weiter: "Warum ist die Mitte nicht
laut? Die Mitte muss endlich Stärke zeigen" und "Eine liberale Demokratie
muss Ordnungskompetenz leben" und "Wir brauchen wieder mehr Freiheit für den
Einzelnen, müssen wieder mehr Wettbewerb zulassen und mit zu vielen
Bevormundungen seitens der Politik aufhören."
Im anschließenden Talk fragte Vorsitzender Tobias Kurzmaier Bundeskanzler
a.D. Karl Nehammer u.a., was er denkt, welchen politischen Kurz Österreich
jetzt nimmt? Nehammer meinte, es könne durchaus doch noch zu einer Koalition
aus ÖVP und SPÖ kommen. Das Zauberwort dafür sei aber "Kompromissfähigkeit".
Auf die Frage, wie er den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei seinem
Besuch in Moskau wenige Wochen nach Kriegsbeginn wahrgenommen habe,
beschrieb der Bundeskanzler a.D. ihn als recht empathie- und emotionslos
sowie sehr überzeugt von seinen Angriffsplänen.
Bis auf den letzten Platz gefüllt fanden 125 Mitglieder des Aktionskreises
Platz in der Bibliothek des Literaturhauses.
v.l.n.r.: Andreas Goppel (Beirat), Hans-Georg Augustinowswki
(Schatzmeister), Gabriele Appel (Beirat), Bundeskanzler a.D. Karl Nehammer,
Tobias Kurzmaier (Vorsitzender), Christina Ludwig (Schriftführerin), Hermann
Harbeck (Beirat), Lothar Gschwenter (Beirat)
Das Panel und das Eröffnungskonzert der 61. Münchner Sicherheitskonferenz
fanden dieses Jahr in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz in München
statt. Beide Veranstaltungsteile trugen den Titel "Für from Peace and
Harmony". Auf dem Panel tauschten sich aus: Julia Leeb (Journalistin,
Fotografin, München), Trey Yingst (Chef-Auslandskorrespondent Fox News,
Jerusalem) und Paul Ronzheimer (stellvertretender Chefredakteur Bild,
Berlin). Die Moderation übernahm Alexandra von Nahmen (Büroleiterin Deutsche
Welle Brüssel).
Das West-Eastern Divan Ensemble aus Berlin, gegründet 1999 von Edward W.
Said und Daniel Barenboim, spielte unter der Leitung von Mohamed Hiber das
Oktett in F-Dur von Franz Schubert. Davor sang Mezzosopranistin Corinna
Scheurle vom Staatstheater Nürnberg "Der Musensohn", "Im Frühling",
"Nachtstück", "Du bist die Ruh" und "Rastlose Liebe" von Franz Schubert.
Begleitet am Klavier wurde sie dabei von Akemi Murakami.