04. Oktober 2017
Die strategische Situation Israels und der EU in Anbetracht der
aktuellen weltpolitischen Lage.
Kein Blatt vor dem Mund nahm Dr. Dan Schueftan, Direktor des National
Security Studies Center der Universität von Haifa und langjähriger
Sicherheitsberater mehrerer israelischer Regierungen, bei seinem Vortrag
beim Aktionskreis für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V. im
Bayerischen Landtag. Vorsitzender Tobias Kurzmaier hatte den weit gereisten
Gast eingeladen, um zum Thema "Die strategische Situation Israels und der
EU“ zu referieren. Schueftan sieht den Nahen Osten "zumindest auf absehbare
Zukunft in Aufruhr und möglicherweise sogar in einer hoffnungslosen
Situation". Ihm zufolge steht der Staat Israel inmitten dieser gewalttätigen
und unbeständigen Region vor den komplexesten Herausforderungen seiner
Geschichte.
Eine deutliche Meinung hatte Schueftan zur EU: "Die EU ist in diesem Teil
der Welt meist belanglos, ja irrelevant, und mit ihren neuesten internen
Problemen hat sie noch weniger Einfluss auf wichtige regionale Fragen".
Wenig Hoffnung machte der Sicherheitsexperte den Zuhörern zum Nachbarland
Israels: "Syrien hat noch nie funktioniert und wird es künftig auch nicht".
Hart ins Gericht ging Schueftan mit der UNO, die er als "Feind Israels"
bezeichnete, weil sie Zionismus mit Rassismus gleichsetze. Seine beiden
nüchternen Kernbotschaften am Schluss lauteten: "Pazifismus macht Krieg" und
"Wenn man im Nahen Osten nett ist, hat man verloren".
Der Vortrag von Dr. Schueftan ist bei Youtube unter
https://www.youtube.com/watch?v=qpisploLO6k
abrufbar.
Einen so weit gereisten Gast hatte der Aktionskreis in seiner 45-jährigen
Vereinsgeschichte noch nie: Dr. Dan Schueftan aus Haifa in Israel (links)
und Vorsitzender Tobias Kurzmaier (rechts).
v.l.n.r.: Helmut Six (Beirat), Hans Fritz (Beirat), Wolfgang Durner
(Beirat), Tobias Kurzmaier (Vorsitzender), Dr. Dan Schueftan, Hans-Georg
Augustinowski (Schatzmeister), Christina Ludwig (Beirat)
Kaum ein Platz war mehr frei im Konferenzsaal des Bayerischen Landtags. Der
AKWPW im Jahr 2017: ein echter Publikumsmagnet!